Was ist Freimaurerei?
6. September 2015Was wir sind:
Wir Freimaurer sind eine Gemeinschaft von frei denkenden Männern, die für Menschlichkeit, Brüderlichkeit, Toleranz, Friedensliebe und soziale Gerechtigkeit eintreten. Wir achten Menschen anderen Glaubens und anderer nationaler oder ethnischer Abstammung. Als Gemeinschaft brüderlich verbundener Menschen sind die Logen Übungsstätten dieser Werte. Sie sind Zentrum geistiger Arbeit, Stätte der Begegnung und Ort ernster Besinnung. Für den Erfolg ihrer Arbeit ist offenes, ehrliches und hilfsbereites Miteinander Voraussetzung. Zum Zeichen engster Verbundenheit und Vertrautheit nennen sich die Freimaurer untereinander Brüder. Die Freimaurerei ist aus Tradition ein Männerbund. Dennoch nehmen am geselligen Leben der Logen auch die Frauen und Kinder der Mitglieder teil.
Freimaurer verzichten darauf, politische Programme zu formulieren und beteiligen sich nicht innerhalb der Logen an parteipolitischen Auseinandersetzungen. Freimaurerei ist weder Religion noch Kirche. Sie will vielmehr Menschen der verschiedensten Weltanschauungen und religiösen Überzeugungen im Bewußtsein verbindender Werte auf der Grundlage einer gemeinsamen Symbolsprache zusammenschließen. Sie verzichtet auf jede inhaltliche Festlegung religiöser Symbole und überläßt dieses der persönlichen Überzeugung des einzelnen Bruders.
Die Zugehörigkeit zu einer Konfessionsgemeinschaft hindert nicht eine Mitgliedschaft im Freimaurerbund.
Was wir nicht sind:
Wir sind kein Religionsersatz und auch kein Geheimbund, wir lehnen es auch heute noch ab, daß freimaurerisches Brauchtum und interne Vorgänge des Bundes öffentlich gemacht werden. Durch dessen Preisgabe würde sich die Freimaurerei nicht nur eines wesentlichen Elements ihrer Wirksamkeit berauben, sondern sie würde vor sich selbst unglaubwürdig und gefährdete das auf Schweigen und Vertrauen beruhende innere Band.
Wir stehen unseren Mitgliedern in schweren Zeiten bei, sind aber keine Versicherungsgesellschaft. Wir sind keine Vereinigung zur Förderung gesellschaftlicher Anerkennung oder zur Vermittlung von Geschäftsbeziehungen.
Unsere Geisteshaltung:
Freimaurer zu werden bedeutet keinesfalls das Erreichen eines Zustandes; Freimaurer zu werden bedeutet das Einleiten eines lebenslangen Prozesses, nämlich der Arbeit an sich selbst. Freimaurer bemühen sich Humanismus zu fördern und Humanität zu leben. Freimaurer streben nach echter Menschlichkeit. Ihre ethischen Grundwerte beruhen auf Freiheit, Brüderlichkeit und Toleranz.
Wir wollen diese freimaurischen Werte auch in die Gesellschaft hineintragen und in ihr wirken lassen. Wir wollen Männer von Ehre und Rechtschaffenheit sein. Dadurch wird die Maurerei zu einer Vereinigung, die Freundschaften unter Menschen stiftet, die sich sonst fremd geblieben wären.
Unser Weg:
Stufenweise Einführung (Lehrling, Geselle, Meister) in eine Lehre, welche nach dem Verstehen der letzten Fragen der menschlichen Existenz strebt und das Diesseits mit dem Jenseits harmonisch zu verknüpfen trachtet. Dazu muß der Neuaufgenommene bereit sein, seine bisherige Geisteshaltung auf die freimaurerischen Grundsätze hin zu überprüfen.
„Die Königliche Kunst fordert von dem Lehrling, dem rauhen Stein, an sich zu arbeiten, d.h. sich zu vervollkommnen, damit er sich in den großen Bau, dem symbolischen Tempelbau der Humanität, einfügen kann; die Königliche Kunst fordert von dem Gesellen, daß er das rechte Verhältnis zu seinen Mitmenschen findet und auch danach handelt, und von dem Meister fordert die Königliche Kunst, daß er dem Großen Baumeister aller Welten dient. Alles dies, in symbolischer Steinmetz- und Maurersprache ausgedrückt, ist keine Folklore, sondern hat tiefe Wurzeln…“ (Br. Diercks Th.G.)
Symbole:
Freimaurer arbeiten mit Symbolen. Sie gebrauchen die Symbolik als sinnbildliche Darstellung oder Umsetzung einer Aussage. Der unförmige, rauhe Stein beginnt sich zu verändern; er nimmt Konturen an und läßt sich so in das Gemeinschaftswerk eingliedern.
In diesem Sinne arbeitet der Freimaurer am Tempel der Humanität. Die Symbolsprache des rauhen und behauenen Steins ist die zentrale Aussage, auf der das freimaurische Gedankengut aufbaut. Die drei Tugenden zu denen sich der Freimaurer verpflichtet sind: Humanität, Kosmopolitismus und Toleranz.
Mit einer steinernen Rose zierten die Steinmetze im Mittelalter Gebäude als Zeichen von Perfektion.
Die drei Rosen in den unterschiedlichen Farben Weiß, Rot und Rosa symbolisieren : Licht, Liebe und Leben. Diese drei Rosen begleiten den Freimaurer von der Aufnahme bis zum Tod. Der musivische Fußboden mit seinen schwarz weißen Feldern symbolisiert die Gegensätze im Leben: Höhen und Tiefen, Glück und Unglück, Liebe und Leiden, Gut und Böse und Leben und Tod auf unserem Lebensweg. Wie unser Leben verrinnt, zeigt uns die Sanduhr. Winkelmaß und Zirkel symbolisieren Gerechtigkeit und Menschenliebe.
Was wir tun:
Die Mitglieder der Johannis-Loge „Friederike zur Unsterblichkeit“ im Orient Stade treffen sich jeden Freitag um 20:00 Uhr im Logenhaus zu Klubabenden mit Vortrag, zum brüderlichen Gespräch, zum Gästeabend und einmal im Monat zu einer Tempelarbeit. Nach dem Johannisfest, Ende Juni, ruht die freimaurische Arbeit in den Monaten Juli und August. Im September beginnen wir unsere Arbeit wieder mit dem Stiftungsfest.
Jährlich finden fünf Gästeabende statt. Interessierte Herren werden auf eigenem Wunsch bzw. auf Empfehlung eingeladen und können sich an den Gästeabenden über die Freimaurerei informieren. Gästeabende dienen aber auch dem gegenseitigen kennenlernen, daher ist eine regelmäßige Teilnahme erwünscht. Die Teilnahme an fünf Gästeabenden ist Voraussetzung für einen Aufnahmeantrag. Eine Einladung zum Gästeabend erfolgt schriftlich.