Geschichte
10. Februar 2015Entstehung und Entwicklung der Freimaurerloge
„Friederike zur Unsterblichkeit“ i.O. Stade
Die Freimaurerei in der Hansestadt Stade hat eine lange Geschichte.
Vor mehr als 240 Jahren wurde die erste Loge am 24. September 1777 gegründet.
Der Hamburger Kapitän Anton Detlef von Schönermark hatte wesentlichen Anteil daran. Im Laufe der Jahre stieg die Mitgliederzahl kontinuierlich an.
40 Jahre nach Gründung trat der Stader Rechtanwalt Gottlieb Wilhelm Freudental, erster Ehrenbürger der Stadt Stade, in die Loge ein; er prägte die Entwicklung der Loge über mehrere Jahrzehnte, bis es mit König Ernst August von Hannover unüberbrückbare Konflikte gab, die dazu führten, dass Freudenthal die Loge 1856 für inaktiv erklärte.
In der Zwischenzeit hatte es zwei weitere Logengründungen in Stade gegeben. 1787 wurde die Loge „Charlotte zur gekrönten Tugend“ gegründet, deren Mitglieder überwiegend Offiziere und Beamte waren. Durch häufige Versetzungen der Mitglieder konnte sich die Loge nicht erwartungsgemäß entwickeln und stellte die Logenarbeiten 11 Jahre nach Gründung im Jahre 1801 ein.
Eine weitere Loge entstand 1816 zunächst unter dem Namen „Adolfus zur Einigkeit und Treue“. Die Entwicklung verlief ähnlich wie die der Loge „Charlotte zur gekrönten Tugend“. Im Jahre 1825 fand nach nur 9 Jahren die letzte Loge statt.
Die Entwicklung unserer Loge „Friederike zur Unsterblichkeit“ allerdings verlief kontinuierlich erfolgreich. Bei den Gründern und ersten Mitgliedern handelte es sich um die ehemaligen Mitglieder der ersten Stader Loge „Zum großen Christoph“.
Am 25.09.1845 nahmen die Brüder der „Friederike“ die Arbeit auf.
Die Feierlichkeiten der Gründung fanden im Ratsweinkeller statt. Der erste Logenmeister war der Wegebaurat Georg Dietrich Wendelstadt. Spätere Vorsitzende waren über lange Jahre der Apotheker Friedrich Eichstädt (von 1872 bis 1900) und der Senator a.D. und Weinhändler Carl Delius (von 1900 bis 1923).
Die Loge „Friederike zur Unsterblichkeit“ war der „Großen Loge von Hannover“ angeschlossen. Seit der Gründung fanden die Logenarbeiten im Ratsweinkeller statt, eine typische Weinstube des 17 Jahrhunderts.
Im Jahre 1869 konnte die Loge ihr erstes Haus in der Großen Schmiedestraße Nr. 5 käuflich erwerben. Über 50 Jahre nutzte die Loge diese Räumlichkeiten. Aufgrund steigender Mitgliederzahlen entschieden sich die Mitglieder im Jahre 1924, das „Hotel Birnbaum“ zu kaufen. Das bisherige Logenhaus in der Großen Schmiedestraße wurde verkauft und der Erlös in die Umbau – und Renovierungsarbeiten gesteckt.
Im Hotel Birnbaum fanden die Logenarbeiten bis zum Verbot der Freimaurerei durch das Naziregime im Jahre 1934 statt. Es folgte die sogenannte „Dunkle Zeit“, die bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges andauerte.
Erst 1947 erteilte die Militärregierung der Stadt der Loge die Genehmigung, nach 14 Jahren der Dunkelheit wieder Logenarbeiten abhalten zu können.
Die Loge „Friederike zur Unsterblichkeit“ erhielt das Hotel Birnbaum 1952 zurück und ließ es umfangreich renovieren. Doch der bauliche Zustand des Hauses erforderte ständige Reparaturen; auch die Differenzen mit den Pächtern und Mietern führten schließlich dazu, das Hotel zu verkaufen, nachdem man bereits 1964 das jetzige Logenhaus in der Freiburger Straße Nr. 1 käuflich erworben hatte.
1965 konnte das neue Gebäude eingeweiht werden. Im Laufe der Jahre wurden ständig bauliche Maßnahmen durchgeführt, die das Logenhaus zu einem Juwel werden ließen.
Mit diesem Haus fanden die rund 70 Mitglieder der Loge ideale Voraussetzungen, die Inhalte der Freimaurerei leben zu können.